Vereinsgeschichte
Der Vorgänger des heutigen Klubs wurde 1949 eher zufällig gegründet. Modellbahnfreunde trafen sich in der Fachabteilung für Modellbahnen eines Jenaer Elektrowarengeschäftes. Als Untergruppe „Modelleisenbahn“ organisierten sie sich in der Kammer der Technik, Sektion Verkehr, ab 1952 in der Gewerkschaft der Eisenbahner.
Die erste Ausstellung fand im Dezember 1949 unter heute kaum mehr vorstellbaren Bedingungen mit Modellbahnanlagen Größe 00, Vorkriegsmaterial der Firmen Märklin und Trix und 0 Märklin auf Tischen in der unbeheizten Aula einer Jenaer Schule statt. Da die Anlagen mit 3-Leiter Wechselstrom-System betrieben wurden, war das Verlegen eines provisorischen Kabels in die ansonsten mit Gleichstrom versorgte Schule erforderlich.

Schon nach der ersten Ausstellung tauchte ein Problem auf, welches sich wie ein roter Faden durch die Vereinsgeschichte zieht: Arbeitsräume und Platzbedarf. Stationen der folgenden Entwicklung waren ein Vereinszimmer in einer Gaststätte, Kellerräume im Kulturhaus des Ausbesserungswerkes der Deutschen Reichsbahn, ein abgeteilter Bereich in der Nordschule.
Die Provisorien hatten erst ein Ende, als man im Güterschuppen des Saalbahnhofes und in den nicht mehr genutzten Räumen der heute abgerissenen Gaststätte „Wenigenjenaer Hof“ heimisch werden konnte. Nach der Kündigung der Räume 1992 und einem Jahr provisorischer Zwischenlagerung nutzten wir von 1993 bis Oktober 2011 einen von uns umgebauten ehemaligen Kuhstall in Löberschütz, einem kleinen Ort 12 km nordöstlich von Jena.
Im Jahr 2011 musste leider unser Verein, sein Domizil in Löberschütz verlassen und hat eine neue Bleibe in der alten Tischlerrei des ehemaligen Straßenbahndepot vom Jenaer Nahverkehr gefunden. Nach aufwendiger Herrichtung der Räumlichkeiten, konnten wir schließlich, wieder unserer Tätigkeit des Modellbauens nachgehen.
1962 war die Arbeitsgemeinschaft Jena Gründungsmitglied des Deutschen Modelleisenbahnverbandes der DDR (AG 4/3), 1992 erfolgte die Umbenennung in „Modelleisenbahnklub Jena von 1949 e.V.“, eingetragen im Vereinsregister und seit 1996 gemeinnützig. Seit 1966 wurden jährlich regelmäßig Ausstellungen im Herbst bzw. in der Vorweihnachtszeit in der Aula der Integrierten Gesamtschule „Grete Unrein“ durchgeführt. Früher waren damit Lichtbildervorträge, später Schmalfilmvorführungen und Tauschmärkte verbunden. Im Jahr 2025 können wir auf über 60 Ausstellungen in Jena zurückblicken und gleichzeitig unser 76-jähriges Jubiläum feiern.
Seit unserem Umzug in das alte Straßenbahndepot, finden unsere Ausstellungen überwiegend auch dort statt, was uns den Aufbau wesentlich vereinfacht.

12 große Gemeinschaftsanlagen entstanden in dieser langen Zeit. Höhepunkte waren der Bau des „Bf. Camburg“ – 1974, rechtzeitig zum Jubiläum „100 Jahre Saalebahn“ beendet – und der Großanlage „Grauenstein“. Der Bahnhof „Jena West“ wurde zu Beginn der 60er Jahre nachgebaut, Anlagen in den Nenngrößen H0, TT und N folgten in den 70er und 80er Jahren, darunter der Nachbau des Bahnhofs Buckow, von dem wir uns leider 2011 ebenso trennen mussten wie von der H0-Anlage „Löberschütz-Ost“.
In den letzten Jahren haben wir zwei neue Anlagen nach Motiven der gegenwärtigen deutschen Bahn und nach Schweizer Vorbild gebaut, die letztere ist wesentlich von unserer 2006 gegründeten Schülergruppe gestaltet worden.
Zudem konnten wir 2018 die N-Anlage „Thierbach“ von einem leider schon verstorbenen Mitglied im Rohbau übernehmen und haben Sie technisch, wie auch Landschaftlich überarbeitet und vollendet.
2023 konnten wir die Heimanlage „Lauscha“ unseres ehemaligen Mitglied Siegfried Weigelt übernehmen und betreuen Sie seitdem und präsentieren diese auch zu unserem Ausstellungen.
Die Anlage zeigt, den Bahnhof von Lauscha in der 1930er Jahren. Sämtliche Häuser, die auf der Anlage zu finden sind, entsprechen genau der Realität und lassen keine Wünsche übrig.

Meilensteine unserer Vereinsgeschichte waren große auswärtige Ausstellungen 1979 am Berliner Fernsehturm, anlässlich der MOROP-Kongresse 1987 in Erfurt und 2003 in Dresden auf Einladung der Sächsischen Modellbahner-Vereinigung. Kleinere Präsentationen gestalteten wir in Buckow, Naumburg und Weimar. In der letzten Zeit sind noch Ausstellungen in Gera, Pößneck, Zwickau, Köln, in Dortmund zur „Intermodell“ und seit 1999 im Freizeit- und Erholungszentrum Berlin-Wuhlheide und in der Pusteblumen-Grundschule in Berlin – Hellersdorf zu nennen. Im Jahr 2011 nahmen wir erfolgreich mit „Goms“ an der „7. Erlebnis Modellbahn“, einer Modellbahnausstellung auf dem Messegelände in Dresden, teil.
Der Verein finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Ausstellungseinnahmen. Wir sehen unsere Aufgabe im Bau von Modelleisenbahnanlagen, der Durchführung von Ausstellungen, Studienfahrten zu Anlagen des Eisenbahnwesens, des schienengebundenen Nahverkehrs und zu Eisenbahnmuseen. Wir möchten den Besuchern Kenntnisse über das historische und moderne Eisenbahnwesen durch Ausstellungen, Publikationen und Dokumentationen vermitteln.
